Stadia wurde am 19.11.2019 in Europa gelaunched und Google versucht mit dem Produkt, einen Fuß im Cloudgaming Bereich zu fassen. Wie der Start verlief, welche Tücken es gab und woher der ganze Unmut nun kommt, erklären wir euch im folgendem Beitrag.
Der Ärger fing mit den Stadia Einladungscodes an
Für viele war der Frust schon vor Beginn der Plattform vorhanden. Obwohl einige bewiesenermaßen bereits kurz nach der ersten Stadia Vorführung bestellt haben, war ein Start zum 19. November nicht möglich. Bei manchen kam die Hardware (Dongle + Controller) zwar an, allerdings fehlte der Einladungscode um durchzustarten. Wiederum andere haben nichts vom beiden erhalten. Google versuchte in einer groß angelegten Service Aktion hier noch gegen zu steuern und den Kunden zufrieden zu stellen, jedoch mit mäßigen Erfolg.
Jedoch kann es nicht schaden, bei bestehenden Problemen mal in diesen Thread auf Reddit reinzuschauen: Stadia fehlende Einladungscodes sowie Lieferungen
Des weiteren hat Google eine FAQ Seite aufgesetzt (wir auch!) um eine Hilfe zur Selbsthilfe anbieten zu können (Google Store Help)

Tommi Danger impliziert mit seinem launischen Tweet, dass eine E-Mail nicht wie gewohnt sofort ankommt. Der Frust sitzt tief, gerade bei Google hätten viele Vorbesteller erwartet, dass alle rechtzeitig starten und jeder der Vorbesteller an dem Start teilnehmen kann.
Technische Probleme sowie Bild Fragmente
Diejenigen die am Headstart teilnehmen konnten, wurden mit Blackscreens und Bild Fragmenten geplagt. Spiele wurden beim zocken so stark verpixelt, dass ein Spielen damit unmöglich wurde. Hier mal ein Vergleich zwischen Stadia und der XBOX Konsole.

Ein User aus der größten deutschen Facebook Stadia Gruppe schrieb zu seinem Start folgendes:
„Erst ewig Startprobleme/Blackscreens. Grafikkartenupdate gemacht und dann bekam ich endlich mal ein Bild und konnte Destiny zocken.
Es hat richtig mega gelaggt, unspielbar! Dann wollte ich das 2. Spiel testen, wieder Blackscreen…“
Der User gab danach entnervt auf und probiert es heute nochmal. Frei nach dem Motto: „Never play on Patch-Day“.
Videosequenzen waren im Vergleich schneller gerendert
Was vielen Nutzern direkt auffiel war, dass Zwischensequenzen extrem schnell gerendert wurden. Teilweise waren die Zwischensequenzen bei Assassins Creed in 28% der normalen Ladezeit bereits auf dem Bildschirm.

Stadia benötigt für die Sequenz nur knapp 7 Sekunden bis diese erscheint, die XBOX One X braucht hierfür allerdings schon fast 25 Sekunden. Ein ungarischer passionierter Tech Blogger schrieb weiterhin, dass die Zwischensequenzen in 4k ein Kinoerlebnis sind (Quelle: pcworld.hu)
Trolle und schlecht informierte Kunden
Leider muss man auch hier feststellen, dass viele Trolle ihr Unwesen treiben und schlechte Laune vertreiben. Dabei werden unverfrorene Lügen geteilt, die mit einer kurzen Recherche sich als Unwahrheit herausstellen.
Demnach gab es angeblich am 18.11.2019 die Ersten Testkunden in Deutschland, die eine NDA erhielten und testen durften. Diese Tests waren angeblich so schlecht ausgefallen, dass der Test abgebrochen wurde. Laut Google soll es diesen Test niemals gegeben haben.

Manche Vorbesteller wussten teilweise nicht, welchen Dienst sie da überhaupt bestellt haben. Viele gingen noch immer davon aus, dass Stadia ein Netflix für Gamer sei und alle Spiele kostenlos sind für die monatliche Gebühr von knapp 10,- €. Zugegebener maßen waren wir teilweise auch stark überrascht über die gepfefferten Preise der Stadia Titel, aber wir schauen erstmal wohin sich das entwickelt.
Titel – Entwicklerstore – Stadia
Assassin’s Creed Odyssey – 39,99 € – 59,99 €
Metro Exodus – 39,99 € – 35,99 €
Mortal Kombat 11 – 89,99 € – 89,99 €
Bei den anderen Titeln sieht es eigentlich genau so aus. Die Spiele sind demnach in der Regel auf Stadia teurer als im normalen Handel.
Ich kann mittlerweile auch daher die Hater von Stadia ein wenig verstehen. Es werden Spieletitel verkauft, die erstmal teurer und nur Online verfügbar sind. Weiterhin verfallen diese Titel wenn die Plattform mal nicht ist.
Unserer Meinung nach, muss hier Google stark nachbessern. Aktuell sieht man bereits die ersten „Sales“ auf der Plattform. Auch wenn diese aktuell recht mager aussehen. So kostet Assassin’s Creed Odyssey statt 59,99 € nun 30 ,- € rabattiert, damit ist die Aktion nun günstiger als der normale Spielepreis bei Ubisoft. Wir finden allerdings, da geht noch mehr.
Allgemeine Stimmung
Zur Zeit ist die Stimmung noch recht bedrückt. Google versucht zwar mit aller Macht den Kunden zufrieden zu stellen, allerdings werden die Stimmen immer lauter. Viele sind sauer und verstehen nicht, wofür die Vorbestellung überhaupt nötig war da die meisten aktuell leer ausgegangen sind.
Daher fragen bereits viele Kunden nach einer Entschädigung oder fordern sogar eine Rückgabemöglichkeit. Google hat mittlerweile die Stornierung der Bestellung deaktiviert. Ob das nicht noch einen Backslash geben wird, bleibt abzuwarten.
Mehr Antworten wären gut
Fragmentierte Bilder, niedrige FPS, zu wenig Grafik kommt für die versprochenen 4k an. Viele User sind sauer weil die Versprechen von Google nicht eingehalten wurde.
Google versucht aktuell noch eine akute Schadensbegrenzung um mit dem versauten Start noch halbwegs mit einem blauen Auge davon kommen zu können.